Leonid Kantorowitsch

sowjetischer Wirtschaftstheoretiker und Mathematiker; Nobelpreis 1975 für Wirtschaftswissenschaften zus. mit T. C. Koopmans für die Bemühungen, durch neue Problemformulierungen den Zusammenhang zwischen Produktionserfolg und den eingesetzten Mitteln darzustellen

* 19. Januar 1912 Leningrad

† 7. April 1986 Moskau

Wirken

Leonid Vitalowitsch Kantorowitsch studierte an der Universität Leningrad, an der er später selbst lehrte, von 1932 bis 1934 als Dozent und anschließend bis 1960 als Professor. Zuvor hatte er von 1930 bis 1932 am Leningrader Institut für industrielle Bautechnik unterrichtet. Von 1948 bis 1960 war er außerdem Abteilungsleiter im Mathematik-Institut der Akademie der Wissenschaften der UdSSR. Von 1961 bis 1971 leitete er die wirtschaftsmathematische Abteilung des Institutes für Mathematik des sibirischen Zweiges der Akademie der Wissenschaften. Von 1971 bis 1976 war K. Leiter der Forschungsabteilung im Moskauer Institut für volkswirtschaftliche Kontrolle. Von 1976 an war er Abteilungsleiter am Wissenschaftlichen Institut für Systemforschung. Das Forschungsinstitut in Nowosibirsk befaßt sich mit dem Problem der automatisierten Steuerung der Wirtschaft. Die Arbeit des Instituts gilt damit der Verwirklichung der Theorien K.s, der sich schon früh um Möglichkeiten der linearen Programmierung zur Verbesserung der Wirtschaftsplanung seines Landes bemüht hatte.

In seiner wissenschaftlichen Arbeit befaßte sich K. zunächst mit Fragen der Betriebswirtschaftslehre, später konzentrierte er seine Untersuchungen auf Effektivitätskriterien der ...